30.08.2021, 22:06
![[Bild: 8.jpg]](http://shinobidensetsu.de/images/rpg/threads/characters/jiro/8.jpg)
Zeitleiste:
- 31. August 1006 n. K. - Geburt südlich von Okinawa in Hi no Kuni
- 03. September 1006 - Aufnahme in das größte Waisenhaus Okinawas
- Juni 1012 - erste Bekanntschaft mit Yanagi Mikasa
- März 1018 - Verlassen des Waisenhauses gemeinsam mit dem Zwillingsbruder
- Juli 1018 - Bekanntschaft mit einem Mönch führt sie zum Tempel Sekai no yane
- November 1018 - Aufnahme der beiden Brüder in den Mönchsorden
- August 1022 - Auszug aus dem Tempel mit dem Ziel, Shinobi in Konoha zu werden
Hintergrundgeschichte:
Wie viele Findelkinder weiß auch Jiro bis heute nicht, welchen Umständen er es zu verdanken hat, dass man ihn damals aussetze, statt dass er unter der Obhut seiner leiblichen Eltern großgezogen wurde. Anders als die meisten jedoch hatte er mit seinem wenige Minuten älteren Zwillingsbruder - zumindest behauptet dieser das hartnäckig - immer jemanden an der Seite, den er trotz widrigster Umstände als seine Familie betrachten konnte. Gemeinsam wurden die beiden als schreiendes Bündel an einem heißen Sommertag, wenige Stunden nach ihrer Geburt, in einer Gasse eines kleinen Marktes in einem Fischerdorf südlich Okinawas ausgesetzt. Gefunden wurden sie zwar recht schnell, von einer Mutter fehlte aber jede Spur und da in dem armen Dorf niemand es sich leisten konnte, zwei weitere, fremde Mäuler zu stopfen, wurden die beiden Brüder in das größte Waisenhaus der Umgebung, gelegen in Okinawa, gebracht.
Groß hieß in dem Fall allerdings nicht, dass es sich dort besonders angenehm leben ließ. Essen war für die vielen Kinder streng rationiert, die Kleidung im besten Fall aus dritter Hand und von Spielzeug konnten sie nur träumen. Dazu kamen dann noch die oftmals gerade mit den sehr aufgeweckten Brüdern hart umgehenden Betreuer, die ihnen das Leben ein ums andere Mal schwer machten. Prügelstrafen und anderweitige Züchtigung waren keine Seltenheit und auch wenn es für die eine oder andere Träne bei den beiden gesorgt hatte, am Ende des Tages konnte selbst das ihnen nicht das Grinsen aus dem Gesicht nehmen. Sie wussten schon damals, dass sie nur siegreich gegenüber ihren Peinigern bleiben würden, solange man ihnen wenigstens das Lachen nicht nehmen konnte. Die Leidensgenossen im Heim in Form der anderen Kinder, welche mal mehr, mal weniger stark unter den Umständen zu leiden hatten, halfen ihnen allerdings auch, diese Zeit zu überstehen. Gerade mit einer von ihnen, der ruhigen Mikasa, verband besonders Jiro mit der Zeit ein immer festeres Band der Freundschaft. Sie unternahmen viel zusammen, Unsinn und Schabernack an erster Stelle, halfen sich aber auch gegenseitig, sei es beim Erkämpfen vom letzten Nachtisch oder dem Lernen. Gerade Lernen, das war ein Thema bei dem Jiro und sein Bruder eher wenig Glück hatten. Die Plätze in den umliegenden Schulen waren für Waisen stark begrenzt und wurden nur an die talentiertesten Kinder vergeben, zu welchen die beiden Rothaarigen nicht gehörten. Zumindest aber ein wenig konnten sie beide durch Jiros Freundin Mikasa aufschnappen, die im Gegensatz zu ihnen ein sehr kluges Köpfchen hatte obwohl sie sogar noch etwas jünger war, großartige Schulbildung hatten sie abgesehen davon aber nie genießen können.
Mit den Jahren des Heranwachsens begannen die Brüder dann allmählich zu realisieren, dass sie für eine bessere Zukunft das Waisenhaus hinter sich lassen mussten um neue Gelegenheiten zu ergreifen. In der Einrichtung selbst war man natürlich froh, zwei Mägen weniger füllen zu müssen, gerade weil es sich mit den Brüdern wohl um die größten Unruhestifter im Haus gehandelt hatte. Aber auch Jiro und sein Bruder sehnten sich nach Veränderung, so schwer der Abschied von den anderen Kindern und insbesondere Mikasa auch fiel. Diese, da waren sie sich sicher, würde es aber auch ohne sie zu etwas bringen, weswegen am Ende ein Lachendes und ein Weinendes Auge den Veränderungen entgegen sahen.
Nachdem sie nun also "frei" waren lebten die Brüder eine Zeit lang ohne richtiges Ziel auf der Straße. Anpacken konnten sie aber auch damals schon und so hielten sie sich mit Hilfsarbeiten auf Bauernhöfen über Wasser, bis sie eines Tages einem alten Mönch begegneten, der ihnen von einem Kloster hoch oben in den schneebedeckten Bergen erzählten. Schnee war in ihrer Kindheit recht rar gewesen und die Berge hatten sie bis dahin auch noch nicht gesehen, weswegen sie relativ leichtfertig und spontan entschieden, den Mann zu seinem Tempel zu begleiten. Bei diesem handelte es sich um keinen geringeren als den Sekai no yane und obwohl es ihnen bei ihrer Ankunft sehr befremdlich erschien, dass dort oben vor allem alte, ergraute Männer hausten, so empfing man sie doch mit einer Freundlichkeit und Wärme, die sie so noch nie erlebt hatten. Die Umgebung war also zwar etwas gewöhnungsbedürftig, die familiäre Atmosphäre die ihnen schnell entgegen schlug machte das aber mehr als wett und so entschieden sie sich bald, sich dem Mönchsorden ganz zu verschreiben. Körperliches Training, ein gewisses Maß an Allgemeinbildung und vor allem etwas, dass sie guten Gewissens als echtes Zuhause bezeichnen konnten, waren die drei Hauptgründe, warum sie eine lange Zeit nicht daran dachten, hier wieder weg zu gehen. Wie das mit jungen Männern ab einem bestimmten Alter aber so ist, so müssen sie ihr Nest dann doch irgendwann wieder verlassen. Zumindest Jiro begann nach einigen Jahren und dem einen oder anderen Ausflug ins Tal die Welt da draußen zu vermissen und wurde schlussendlich von einem Gast des Tempels dazu ermutigt, sich dem Shinobidorf des Feuerreiches anzuschließen. Seinen Bruder, der noch eine Weile dem Mönchsorden angehören wollte um seine Ausbildung dort abzuschließen, das erste Mal in seinem Leben für längere Zeit verabschiedend, verließ er also mit nicht viel mehr als einem Rucksack und einem Katana seine liebgewonnene, kalte Heimat und machte sich auf den Weg zum versteckten Dorf Konohagakure.